Effekte von Futtermenge und -qualtität auf die Ausbildung von induzierten Verteidigungen bei Daphnia

08.May.2020


Dies ist mein PhD-Projekt um den Dr.-Grad (Dr. rer. nat.) zu erlangen:

Trophische Interaktionen sind ein Schlüsselelement um Prozesse im Nahrungsnetz und die Funktion von Ökosystemen zu verstehen. Während Nährstoffe von Primärproduzenten zu höheren, trophischen Ebenen weitergegeben werden, ist die Prädation gleichzeitig die Haupttriebkraft der natürlichen Selektion. Als Reaktion auf Fraßdruck haben viele aquatische Beuteorganismen Verteidigungen entwickelt, um den Einfluss der Prädation zu reduzieren. Jedoch kann die Verteidigung gegen einen Räuber die Beute angreifbarer gegen einen anderen Räuber machen. Deshalb ist die phänotypische Plastizität bei Verteidigungsmerkmalen ein weit verbreiteter Mechanismus, um mit ständig wechselnden Räuber-Spektren zurecht zu kommen. Diese Plastizität könnte aber auch einen wechselnden Resourcen-Bedarf implizieren, wie zum Beispiel Änderungen der Morphologie oder des Lebenszyklus (z.B. Anzahl oder Größe der Nachkommen). Dadurch könnte die Zusammensetzung der Phytoplankton-Gemeinschaft, und damit die Nährstoffverfügbarkeit für Primärkonsumenten, möglicherweise zu Nährstofflimitierungen führen, welche potentiell auch die Ausbildung von Verteidigungen einschränken. Um ein vollständigeres Verständnis zu erhalten, wie die Beute-Organismen durch unzureichende Nährstoffversorgung leiden, werden wir den Einfluss der Nährstoffverfügbarkeit auf die Ausbildung von Verteidigungen bei Cladoceren der Gattung Daphnia untersuchen. Daphnia sind unselektive Filtrierer, die eine essentielle Rolle beim Nährstofftransport von Primärproduzenten zu höheren trophischen Ebenen in stehenden Süßwasser-Ökosystemen spielen und sie bieten ein gut etabliertes Modell-System in der Erforschung von Räuber-Beute-Interaktionen und der Nährstoff-Ökologie. Dieses Projekt, welches adaptive Plastizität und trophische Interaktionen unter Nährstoffbeschränkungen kombiniert, wird unser Verständnis von Prozessen in Nahrungsnetzen von Süßwasser-Ökosystemen voranbringen.
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