Wasser als Diätdrink und Denkhilfe

Lifehack/Fakt

29.Jan.2018

Viele meiner Bekannten kommen mit weniger als einem halben Liter Wasser pro Tag aus und ich selbst bin immer wieder erstaunt wie sie das überhaupt aushalten. Eine ehemalige Arbeitskollegin hatte sogar gerade mal einen halben Liter Wasser pro Woche getrunken (abgesehen von einer Tasse Kaffee am Morgen). Tatsache jedoch ist, dass der Körper eigentlich sehr viel mehr benötigt, aber in der Not durchaus auch über einen längeren Zeitraum mit weniger auskommen kann.

Es ist sehr wichtig und auch hilfreich jeden Tag eine ausreichende Menge Wasser zu trinken. Häufig entstehen körperliche Beschwerden durch zu geringe Flüssigkeitszunahme. Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Übelkeit, Verdauungsprobleme und auch Rückenschmerzen sind dabei die am häufigsten auftretenden und harmlosesten.
Dies sind eigentlich Signale vom Körper, dass er mehr Wasser benötigt. Irrtümlicherweise werden die Symptome gerne mal als Hunger gedeutet oder wie die Kopfschmerzen einfach mit Tabletten unterdrückt. Dies führt zwar kurzfristig, aber nicht auf lange Sicht zu einer Besserung.

Empfehlenswert sind mindestens zwei Liter Wasser am Tag. Flüssigkeiten wie Limonade und Säfte zählen eigentlich nicht dazu. Bei Kaffee ist man geteilter Meinung. Ich würde sagen, da Kaffee als solches eigentlich dem Körper Wasser entzieht, in der Regel aber mit Wasser zum Aufbrühen getrunken wird, ist die Bilanz ausgeglichen. Tee im Gegensatz sollte eher eine positive Bilanz für den Wasserhaushalt darstellen. An heißen Tagen bzw. wenn man sehr viel Schwitzt, sollte man sogar dem entsprechend mehr trinken. Dies gilt natürlich für gesunde Menschen, welche die oben genannten negativen Effekte umgehen möchten. Menschen mit Nierenschäden oder anderen Stoffwechselkrankheiten müssen teilweise ihren Wasserhaushalt an diese Krankheiten anpassen.

Solltet ihr zu denen zählen, die bisher nicht einmal einen Liter am Tag schaffen, empfehle ich es erst einmal langsam zu steigern. Die meisten die sich vornehmen sofort viel mehr zu trinken, scheitern oft bereits nach wenigen Tagen.
Schafft man es aber dieses Ziel nach einiger Zeit zu erreichen und diese Menge konstant zu trinken, wird man schnell merken, dass der Körper sich daran gewöhnt und man bereits bei einem Liter Wasser am Tag merkt, dass man viel zu wenig getrunken hat. Dies zeigt wie sehr der Körper diese Menge Wasser benötigt. Am einfachste ist es, wenn man sich Wasser in eine Flasche abfüllt und diese immer bei sich hat. Somit muss man lediglich die Hand ausstrecken, um ans Wasser zu kommen und trinkt dann am besten gleich ein Glas am Stück. Es hilft auch, das richtige Wasser zu trinken. Leitungswasser und auch viele Mineralwässer sind zwar mit Mineralien versehen, jedoch sind sie ebenfalls in den meisten Fällen stark mit anthropogenen Stoffen (also künstliche von Menschen erzeugte) und Schadstoffen belastet. Dies sind zum Beispiel Hormone, Medikamentenrückstände und Nitrat welches zum Beispiel durch starke Düngung ins Grundwasser gelangt. Viele Kläranlagen können diese Belastung nicht mehr vollständig oder sogar nur geringfügig reduzieren. Dazu möchte ich euch aber in einem anderen Beitrag mehr erzählen.

Wer sich jetzt fragt, wo der Lifehack versteckt ist, hier ist die Antwort:
Eine Studie (welche ich leider nicht mehr finde) zeigte, dass es einen netten kleinen Nebeneffekt gibt. Wer nämlich mehr als zwei Liter pro Tag trinkt, verbrennt ungefähr 300kcal Energie mehr (was ungefähr einer halben Stunde Sport entspricht). Dies liegt vor allem daran, dass der Körper das Wasser auf Körpertemperatur aufheizen muss. Zusätzlich zeigen einige Studien, dass man bei der Nahrungsaufnahme schneller gesättigt ist, wenn man ungefähr eine halbe Stunde vor der Mahlzeit einen halben Liter Wasser trinkt. Dies reduziere die Kalorienaufnahme um bis zu weitere 100kcal.
Hinzu kommt, wie ich oben bereits andeutete, dass man sich bei ausgeglichenem Flüssigkeitshaushalt deutlich besser konzentrieren kann. Das stelle ich regelmäßig bei mir selbst fest, wenn ich mal wieder vergessen habe ausreichend zu trinken. Dann schnell ein, zwei Gläser Wasser trinken, und ich kann schon nach wenigen Minuten wieder viel besser denken und mich konzentrieren. Es ist also eine Art Geheimwaffe für umfangreiche Lerneinheiten oder Klausuren.

Haupt-Quellen:

  • basierend auf eigenen Beobachtungen
  • Püttmann, W., Keil, F., Oehlmann, J. et al. Environ Sci Eur: Wassertechnische Strategien zur Reduzierung der Trinkwasserbelastung durch Arzneimittelwirkstoffe (2008)
  • J. Conrad: Nitratdiskussion und Nitratpolitik in der Bundesrepublik Deutschland (1990), Springer-Verlag
  • B. M.Davy et al.: Water Consumption Reduces Energy Intake at a Breakfast Meal in Obese Older Adults (2008), Journal of the American Dietetic Association
  • H. Valtin: Drink at least eight glasses of water a day. Really? Is there scientific evidence for 8 × 8? (2002), American Journal of Physiology